Handwerk und Forst erleben
Beim Ferienprojekt „Handwerk trifft Forst“ der Handwerkskammer der Pfalz und des Forstamtes Kaiserslautern legten Jugendliche eine Natur-Erlebniswiese an.
Für den Sommermonat Juli war es eine vergleichsweise nasse und kalte Woche, in der neun Jugendliche zwischen 13 und 16 Jahren in der ersten Ferienwoche auf der Lichtung gegenüber dem Kaiserslauterer Forstamt zugange waren. "Das macht nichts, wir haben einfach die Pavillons aufgespannt und darunter weitergearbeitet, wenn der Regen zu doll wurde", sagte die 16-jährige Laura. Wie Felix (14) und weitere der Schüler war sie nicht zum ersten Mal bei einem Ferienprojekt der Handwerkskammer dabei. In den Pfingstferien hatte sie schon einmal eine Woche in der Berufsorientierungswerkstatt verbracht und ein kleines Insektenhotel gebaut. Felix stellte letztes Jahr in der Sommerferienwerkstatt einen Bluetooth-Lautsprecher für sein Handy her. Auch Elias Fynn (14) war wiederholt dabei. "Ich habe mich schon immer für den Wald und den Forst interessiert und habe auch schon ein Praktikum beim Forstamt gemacht", erzählt er stolz. Das Entrinden der Eichenstämme, die zu einer Kinderbank und zum Balancieren aufgestellt wurden, und das Mauern haben ihm am meisten Spaß gemacht.
Zusammen mit den Ausbildern der Handwerkskammer, Sascha Doll und Christian Fischer, sowie Ausbildern und Auszubildenden des Forstamtes haben die Jugendlichen innerhalb einer Woche ein XXL-Insektenhotel, eine mit Sandstein gemauerte Kräuterschnecke, eine Kindersitzbank und ein großes Balanciergerüst für die neue Erlebniswiese gebaut. Das riesige Insektenhotel wird künftig vielen Tierarten ein Zuhause geben – Vögeln, kleinen Käfern, Bienen und Schmetterlingen. Sogar Echsen können sich in den Steinen am Fuß des "Hotels" heimisch fühlen. Natürlich wurden alle Teile selbst hergestellt, inklusive der Dachschindeln aus Fichtenholz. Aber auch die Kräuterschnecke bot ein beeindruckendes Bild. Die Firma Carl Picard Natursteinwerk aus Krickenbach hatte dafür Sandsteinblöcke gespendet, die nun als Trockenmauer ein Beet für verschiedene Kräuter bilden. Die Erlebniswiese soll vor allem Familien mit Kindern ansprechen. Sie bietet nun mit dem Balanciergerüst aus langen Eichenstämmen, die zuvor von den Jugendlichen mit dem Schäleisen entrindet wurden, und den kindgerechten Bänken eine schöne Möglichkeit, Wald und Wiese zu erleben.
An der offiziellen Abschlussveranstaltung, zu der auch Freunde und Familien eingeladen waren, präsentierten die jungen Teilnehmer des Ferienworkshops stolz die Ergebnisse ihrer Arbeit. Forstamtsleiterin Dorothea Lehmann bedankte sich für die schöne und nachhaltige Gestaltung der Lichtung und lud die Jugendlichen ein, im nächsten Jahr für ein neues Projekt wieder zu kommen. Zusammen mit Thorsten Requadt, Abteilungsleiter Ausbildung bei der Handwerkskammer, überreichte sie die Teilnahmeurkunden an die Schüler. "Man spürt und sieht, dass den Jugendlichen das Arbeiten mit Holz und das Mauern viel Spaß gemacht hat. Natürlich hoffen wir, den einen oder die andere durch unsere Ferienworkshops für eine handwerkliche Ausbildung begeistern zu können", so Requadt.
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